Ehrenamt in Deutschland – Spaß und freiwilliges Engagement für die Gesellschaft
- 2012-10-24
- Elena Krüskemper
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In Deutschland haben etwa 31 Millionen Menschen eine ehrenamtliche Tätigkeit. Ohne Bezahlung trainieren sie zum Beispiel Kinder in Sportvereinen, versorgen alte und kranke Menschen in Pflegeheimen und arbeiten als Feuerwehrleute oder in Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz. Warum tun sie das? Welche Rolle spielt das Ehrenamt in Deutschland? Wie kann es bei der Anpassung an die gesellschaftlichen Veränderungen der Zukunft helfen?
Das Ehrenamt in Deutschland hat eine lange Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgeht. Heute engagieren sich etwa 44 Prozent aller Deutschen im Alter von über 14 Jahren freiwillig für das Gemeinwesen. Ihre Motive und Erfahrungen sind dabei so vielfältig wie die Aufgaben, die sie übernehmen.
Ehrenamt in Deutschland – wer tut was?
Sie bringen Kindern das Schwimmen bei, löschen Feuer, verteilen Essen an Alte und Kranke, sie schlichten Streit und schützen die Umwelt. Etwa 31 Millionen Deutsche haben im Jahr 2014 eine ehrenamtliche Tätigkeit ausgeübt. Das Spektrum ihres Engagements ist enorm. Wer ein Ehrenamt in Deutschland übernmehmen möchte, dem bieten sich vielfältigste Möglichkeiten. Allein die älteste Freiwilligenagentur Deutschlands, , vermittelt derzeit Freiwillige in ca. 430 Einrichtungen und Projekte, darunter Stiftungen, Bildungszentren, Tierschutzvereine und vieles mehr.
Interessant ist ein Blick auf die Statistik: In den letzten fünfzehn Jahren ist die Quote derjenigen, die sich sozial engagieren, um knapp zehn Prozentpunkte gestiegen. Dies sei vor allem auf gesellschaftliche Veränderungen zurückzuführen. In den Altersgruppen 14 bis 29 Jahren und 30 bis 49 Jahren liegen laut dem Freiwilligensurvey 2014 die Anteile Engagierter am höchsten. Viele ehrenamtlich Tätige kommen aus der gesellschaftlichen Mittelschicht, sind berufstätig und gut ausgebildet. Zudem ist ein besonders starker Anstieg, nämlich um 17 Prozentpunkte, bei Schülerinnen und Schülern zu beobachten.
Warum übernehmen Menschen eine ehrenamtliche Tätigkeit?
Die Gründe für ein freiwilliges Engagement sind natürlich individuell und persönlich. Der jüngste Freiwilligkeitssurvey aus dem Jahr 2014 des nennt eine Reihe von häufigen Motiven für das Ehrenamt in Deutschland. Dazu gehören vor allem der Spaß an der jeweiligen Tätigkeit, die Chance, etwas für das Gemeinwohl zu tun und sein Umfeld zumindest im kleinen Rahmen mitzugestalten, sowie die Gelegenheit, den eigenen Horizont zu erweitern und neue Fähigkeiten zu erlernen. Vor allem junge Menschen bewegt oft der Wunsch, etwas gemeinsam mit anderen zu erleben und sich dabei vielleicht auch weiterzubilden. Die Älteren möchten eher ihre Kenntnisse an andere weitergeben und auch nach der Berufstätigkeit einer sinnvollen Aufgabe nachgehen.
Ehrenamt in Deutschland: Eine wichtige Stütze der Gesellschaft
All dies zeigt, wie wichtig das Ehrenamt für zukünftige gesellschaftliche Aufgaben in Deutschland und Europa ist. Gerade in Zeiten einer alternden Gesellschaft, in der immer weniger junge Menschen immer mehr Alte versorgen müssen, ist es besonders wichtig, die Bevölkerung zum freiwilligen Engagement zu motivieren. Nur wenn möglichst viele Menschen dafür gewonnen werden können, gesellschaftliche Aufgaben zu übernehmen, wird es auch langfristig möglich sein, ein breites Spektrum an Freizeit-, Kultur-, Gesundheits- und Pflegeangeboten zu sichern.