Richtig gendern – so geht‘s

  • 2023-11-20
  • Lisa Priller-Gebhardt
Ausgeschnittenes Bild einer Person, die ein Blatt Papier hält, das die Gender Symbole abbildet

Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt – heute ist es wichtig, Sprache so zu verwenden, dass sich alle Geschlechteridentitäten gleichermaßen angesprochen fühlen. Das gilt in der schriftlichen Kommunikation, als auch beim gesprochenen Wort. Wir beantworten dazu die wichtigsten Fragen und erklären, wie man im Deutschen richtig gendert. 

Warum wird gegendert?

Seit ein paar Jahren wird in Deutschland etwa in Firmen, Behörden und Hochschulen gegendert. Die Idee dahinter: Alle Menschen, ob sie sich dem weiblichen, dem männlichen oder gar keinem Geschlecht zugehörig fühlen, sollen in der Sprache berücksichtigt werden. Denn Sprache prägt das Denken. Wenn also statt des generischen Maskulinums nun die jeweils weibliche und männliche Form beziehungsweise alle Menschen genannt werden, wird die Sprache dadurch gerechter. Deshalb spricht man auch von „“.  

Was bedeutet Gendern in der Arbeitswelt?

Seit 2019 sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verpflichtet, Jobinserate genderneutral zu formulieren. Durch die Angabe der Kürzel „m/w/d“, die für männlich, weiblich, divers stehen, sollen sich alle Geschlechter angesprochen fühlen, sich zu bewerben. Zahlreiche Studien belegen, dass sich mehr Frauen auf genderneutral formulierte Stellen bewerben, in denen es beispielsweise nicht „Elektrotechniker“, sondern „Fachkraft Elektrotechnik“ heißt. Manche Berufsbezeichnungen setzen sich allerdings erst durch, wenn eine Frau die entsprechende Stelle besetzt: Das Wort Bundeskanzlerin wird erst seit 2005 verwendet.  

Welche Alternativen gibt es im Schriftverkehr?

Viele Unternehmen verpflichten ihre Mitarbeitenden inzwischen dazu, in der internen und in der externen Kommunikation zu gendern und haben dazu entsprechende Leitfäden entwickelt. Es gibt mehrere angemessene Lösungen für gendersensible Sprache:  ​​​​​​

Paarnennung
Genderzeichen  
Geschlechtsneutraler Plural 
Komposita umformulieren 

Wird auch in der mündlichen Sprache gegendert?

Ob im Fernsehen, im Radio, bei , der Unterstrich, auch Gender Gap genannt, wird meist mitgesprochen. So entsteht eine kleine Pause zwischen „Kolleg“ und „innen“. Auf diese Weise ist das Gendern auch beim Sprechen zu hören. 

Warum wird das Gendern so kontrovers diskutiert?

Um das Thema Gendern hat sich längst eine oft sehr emotional geführte Debatte entsponnen. Viele empfinden es als Bevormundung. Für andere wiederum ist es ein wichtiges Mittel, um die zu fördern, wie sie auch im Grundgesetz verankert ist. So wurde im Sommer bei der in Australien und Neuseeland, bei der die Spieler:innen der deutschen Mannschaft regelmäßig die Nationalhymne angestimmt haben, diskutiert, ob diese umgeschrieben werden solle. So könnte aus „Vaterland“ dann „Heimatland“ werden.