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Wohnen in Deutschland: Kosten, Trends und Tipps

Mehrere Mehrfamilienhäuser in Berlin Prenzlauer-Berg, im Hintergrund sieht man den Berliner Fernsehturm.
© Getty Images/3dan3

Sie kommen nach Deutschland? Dann gibt es natürlich eine ganze Reihe an Dingen zu bedenken und zu regeln. Wohnen steht dabei ganz oben auf der Liste. Dabei geht es nicht nur darum, wie man leben möchte. Wichtig zu wissen ist auch, wie viel das Wohnen kostet.

Deutschland hat einen großen Mietmarkt

In Deutschland muss man seine Wohnung nicht unbedingt kaufen. Laut Statistischem Bundesamt ist Deutschland das Mietland Nummer 1 in der EU. Über die Hälfte der Bevölkerung lebte hierzulande im Jahr 2021 zur Miete. Daher gibt es einen großen Mietmarkt und einen ausgeprägten Schutz von Mieterinnen und Mietern. Anders als in vielen anderen Ländern werden die Wohnungen in Deutschland überwiegend unmöbliert vermietet, zum Teil auch ohne Küche.

Und noch eine wichtige Besonderheit: Bei den in Anzeigen genannten Mieten handelt es sich in der Regel um sogenannte Netto-Kaltmieten. Es kommen Nebenkosten für Wasser, Strom, Heizung etc. hinzu, die durchaus hoch ausfallen können.

Wie wollen Sie wohnen?

Wenn Sie studieren oder an der Universität arbeiten, sollte ihre Wohnung möglichst nah an der Hochschule liegen. Wichtig ist auch, dass sie gut an den Öffentlichen Personennahverkehr angebunden ist. Auch die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten oder eventuell zu einer Kindertagesstätte kann das Leben erleichtern. Und dann sind da noch die Kosten: Für Wohnen geben die Deutschen im Schnitt 966 Euro im Monat aus. Für Studierende liegen die Mieten im Durchschnitt bei 410 Euro pro Monat.

Hier gibt es aber große Unterschiede: In den Großstädten sind die Mieten höher als in kleineren Städten und in den östlichen Bundesländern sind die durchschnittlichen Mieten geringer als im Westen. Auch ein Platz im Wohnheim ist deutlich günstiger als eine kleine Wohnung am freien Markt. 

Studierendenwohnheim sehr beliebt

Gerade unter internationalen Studierenden ist der Platz im Wohnheim sehr beliebt. Hier gibt es einzelne Zimmer innerhalb einer Wohngruppe, Einzelapartments und Mehrzimmerwohnungen für Paare oder Studierende mit Kindern.

Im Schnitt beträgt die Miete bei den Studierendenwerken knapp 290 Euro. Wohnheime in privater Trägerschaft sind in der Regel teurer. Da es nicht so viele Wohnheime gibt, ist es umso wichtiger, sich hier frühzeitig zu bewerben. Der erleichtert die Suche.

Gemeinsam leben in der Wohngemeinschaft

Nicht nur für Studierende kann es gut sein, die Wohnung mit anderen zu teilen. Man ist nicht allein, findet schnell Anschluss in einer neuen Stadt und ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (WG) ist meist deutlich günstiger als eine eigene Wohnung. Wohngemeinschaften findet man in fast allen Universitätsstädten.

Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote wie das gemeinsam mit behinderten Menschen oder das Projekt . Bei dieser Wohnform stellen Menschen, die ein freies Zimmer haben, dieses anderen Menschen mietfrei zur Verfügung. Dafür hilft die Mieterin oder der Mieter zum Beispiel bei der Pflege, der Gartenarbeit, der Kinderbetreuung oder im Haushalt.  Dabei gilt in der Regel: 1 Quadratmeter Wohnen für 1 Stunde Hilfe im Monat.

Auf den speziellen Online-Plattformen, die WG-Zimmer vermitteln, kann man für große Universitätsstädte auch weitere alternative Formen des Zusammenlebens finden wie Mehrgenerationen-WGs, Frauen-WGs oder Wohngemeinschaften für Alleinerziehende oder Menschen mit Kindern.

Kleine Wohnung – große Preisunterschiede

Wer lieber allein oder mit seinem Partner bzw. seiner Partnerin leben möchte, sucht meist eine kleine Wohnung. Dies ist insbesondere in den Universitätsstädten zu Semesterbeginn nicht einfach, da hier die Nachfrage besonders hoch ist.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Städten sind erheblich: Laut kostet eine studentische Musterwohnung von 30 Quadratmetern in München monatlich 787 Euro, in Chemnitz nur 198 Euro.

Wie hoch die Mieten tatsächlich vor Ort sind, kann man über den sogenannten Mietspiegel erfahren. Viele Städte und Kommunen erheben die Daten und stellen sie online.

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