Zwar verfügt Deutschland über ein stabiles Gesundheitssystem, dennoch sind Fachkräfte gefragter und wichtiger denn je. Krankenhäuser, Altenheime und sonstige Pflegeeinrichtungen sind stets auf der Suche nach Pflegekräften mit unterschiedlichen Qualifikationsniveaus, um die steigenden Bedarfe in den Gesundheits- und Pflegeberufen zu decken. Bundesweit sind derzeit 40.000 Stellen unbesetzt, aufgrund des demografischen Wandels wird der Bedarf in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen.
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) kleine und mittlere Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Personalarbeit unterstützt, stellte im September 2022 die höchste Stellenüberhangsquote im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung fest: 57,8 Prozent. Das bedeutet, dass deutlich mehr als die Hälfte der offenen Stellen in diesem Bereich nicht mit passend qualifiziertem Personal besetzt werden konnten. „Der Fachkräftemangel in den Bereichen Pflege und Erziehung kennen wir, seit es Make it in Germany gibt“, sagt Kerstin Krey. Sicher sei es notwendig, auch in diesem Bereich Expertinnen und Experten aus dem Ausland anzusprechen und bei ihnen für Deutschland zu werben. „Dabei dürfen aber die Grundsätze der ethischen Rekrutierung im Gesundheitswesen nicht verletzt werden.“ Hier helfen internationale Abkommen und Vereinbarungen, wie sie von der Bundesagentur der Arbeit oder dem Gesundheitsministerium angestrebt werden.