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Ein Netzwerk für Wissenschaftlerinnen in Nepal

SDG Ziel 5: Geschlechtergleichheit
Foto Frauengruppe: Capacity-Building-Training für Forscherinnen im MINT-Bereich in der nepalesischen Provinz Koshi
Teilnehmerinnen eines Capacity-Building-Trainings für Forscherinnen im MINT-Bereich in der nepalesischen Provinz Koshi © privat

Nur wenige Frauen in Nepal arbeiten in der MINT-Forschung. Dr. Babita Paudel, selbst eine erfolgreiche Biologin, will das ändern. Sie hat eine Netzwerk-Initiative gegründet, um Wissenschaftlerinnen in ihrer Heimat zu unterstützen und fördern.

Die Einladung zu einem Vortrag hat Babita Paudel die Augen geöffnet und ihr Leben nachhaltig verändert. Bis zu diesem Zeitpunkt, Anfang 2022, war die Biologin und Humboldtianerin vor allem mit ihrer eigenen Karriere beschäftigt. Nach der Promotion in Südkorea und Post-Doc-Forschungsaufenthalten in Deutschland und Südkorea ging sie 2013 in ihre Heimat Nepal zurück. In der Hauptstadt Kathmandu gründete sie 2017 das „Center for Natural and Applied Sciences” (CENAS). Das Biotech-Institut erforscht unter anderem einzigartige Mikroorganismen und Pflanzen aus Nepal und untersucht, welchen medizinischen Nutzen sie haben könnten.

Nur wenige Frauen forschen in MINT-Fächern

In Nepal ist Paudel eine Ausnahmeerscheinung, denn dort gibt es in den naturwissenschaftlichen und technischen Fachbereichen nur wenige Wissenschaftlerinnen. „Mir war das selbst gar nicht bewusst, ich war einfach komplett auf meine Forschung fokussiert”, sagt sie. Doch dann wurde die Wissenschaftlerin gebeten, einen Vortrag zu halten über Frauen, die in Nepal in sogenannten MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) arbeiten. Sie begann zu recherchieren. Das Ergebnis war ernüchternd: Laut einer Schätzung der UNESCO sind in Nepal nur 7,8 Prozent der Forschenden in MINT-Fächern Frauen.

Dabei sind Frauen an den Universitäten des Landes grundsätzlich gut vertreten: Bis zum Bachelor-Level stellen sie rund die Hälfte der Studierenden. Den Weg in die Wissenschaft finden dann aber nur sehr wenige. „Diese Zahlen wollte ich so nicht stehen lassen. Ich beschloss, Frauen bei ihrer Karriere in MINT-Fächern zu unterstützen“, erzählt Babita Paudel. Sie gründete die Initiative . 2022 wurde sie für dieses Engagement mit dem der ausgezeichnet.

Frauenförderung auf verschiedenen Ebenen

Die nepalesische Regierung möchte Frauen ebenfalls ermutigen, in MINT-Fächern wissenschaftlich zu arbeiten. Die Initiative von Babita Paudel ergänzt diese Bemühungen. Sie organisiert zum Beispiel Capacity-Building-Trainings in verschiedenen Provinzen des Landes. Die Teilnehmerinnen lernen darin unter anderem, Projekt- und Förderanträge zu schreiben. Die Initiative vergibt auch selbst kleinere Forschungsbudgets und sie setzt sich dafür ein, dass junge nepalesische Wissenschaftlerinnen zu internationalen Konferenzen eingeladen werden.

Held:innen der Wissenschaft: Gründerin und Leiterin des CENAS| Humboldt Vertrauenswissensschaftlerin | Dr. Babita Paudel

Held:innen der Wissenschaft: Gründerin und Leiterin des CENAS| Humboldt Vertrauenswissensschaftlerin | Dr. Babita Paudel Held:innen der Wissenschaft: Gründerin und Leiterin des CENAS| Humboldt Vertrauenswissensschaftlerin | Dr. Babita Paudel ©

Dieses Video stellt Dr. Babita Paudel vor, Gründerinund Leiterin des Zentrums für Natur- und angewandte Wissenschaften in Kathmandu, Nepal. Ihr Forschungsgebiet ist Naturstoffchemie von Heilpflanzen und Mikroorganismen.

Netzwerken als Schlüssel zum Erfolg

Besonders wichtig ist Babita Paudel der Aufbau starker Netzwerkstrukturen. „Oft fehlen den Frauen Informationen zu Stipendien und Jobangeboten. Die teilen wir nun über Soziale Medien.” Die Facebook-Gruppe ihrer Initiative hat inzwischen 1.300 Mitglieder. Dort werden auch Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Nachwuchswissenschaftlerinnen gepostet: „Es sind inspirierende Geschichten, die andere Frauen motivieren sollen, ihren Traum zu verwirklichen.”

So wie es Babita Paudel selbst getan hat. Sie brannte schon als Schülerin für die Biologie und wollte später unbedingt promovieren. „Das war mein großer Traum und ich freue mich, dass ich nun anderen Frauen helfen kann, diesen Weg zu gehen.”

Kommentare

  • COULIBALY

    18.05.2023

    Ich habe es gern, einem solchen Austauschrahmen zu beteiligen.

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