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Deutsch für Studium und Job in Deutschland

Junge multiethnische Studierende, die im Seminarraum einen Test schreiben. Im Fokus ist ein junger asiatischer Mann mit Brille.
© Getty Images/izusek

Wer in Deutschland auf Deutsch studieren möchte oder im Job Deutsch sprechen muss, sollte wissen, welcher Sprachnachweis erforderlich ist. Ein Überblick.

Obwohl es in Deutschland immer mehr gibt, sind fast drei Viertel der internationalen Bachelor- und ein Drittel der Masterstudierenden in Studiengängen eingeschrieben, in denen ganz oder teilweise auf Deutsch gelehrt wird. Das geht aus einer DAAD-Befragung vom Wintersemester 2020/21 hervor. Für die Zulassung müssen Studieninteressierte umfangreiche Sprachkenntnisse nachweisen. Schließlich sollen sie im Studium anspruchsvolle Texte verstehen, wissenschaftliche Diskurse nachvollziehen und sich differenziert und sprachlich korrekt ausdrücken können.

Welche Zertifikate werden anerkannt?

Studieninteressierte sollten immer direkt bei der Hochschule nachfragen, welcher Sprachnachweis für ihren Studiengang verlangt wird. Für alle Zertifikate gilt: Die Teilnehmenden werden in den Bereichen Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen geprüft. Am verbreitetsten sind „TestDaF“ und „Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang“ (DSH). Die TestDaF-Prüfung, die in zertifizierten Testzentren auf Papier oder digital abgelegt werden kann, wird an Goethe-Instituten, bei DAAD-Lektoraten, an Hochschulen und Sprachschulen auf der ganzen Welt angeboten. Auch in Deutschland finden in allen Regionen jeden Monat TestDaF-Prüfungen statt. Die Gebühren liegen bei etwa 210 Euro. Vorbereitungskurse kann man an Hochschulen, Volkshochschulen und privaten Sprachschulen belegen.

Die DSH wird hingegen ausschließlich an Hochschulen in Deutschland angeboten, in der Regel als Teil des Zulassungsverfahrens. Oft bieten die Hochschulen auch Vorbereitungskurse an. An jeder Hochschule ist die DSH-Prüfung ein bisschen anders. Auch die Kosten sind variabel, sie bewegen sich zwischen 0 und etwa 250 Euro. Wer 67 Prozent der möglichen Punkte und damit das Niveau DSH-2 erreicht, darf sich immatrikulieren.

Nur Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 18 Jahren, die über mehrere Jahre Deutschunterricht erhalten haben, können das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD II) ablegen, das deutsche Hochschulen ebenfalls als Nachweis akzeptieren. Diese Prüfung findet direkt an den Schulen statt.

Alternative Zertifikate für die Uni

Für Erwachsene gibt es noch weitere zwei Deutsch-Zertifikate für den Hochschulzugang: Das Goethe-Zertifikat C2 – auch „Großes Deutsches Sprachdiplom“ genannt – kann weltweit an einem der 158 Goethe-Institute abgelegt werden. Die Prüfungen werden auch an den zwölf deutschen Standorten angeboten und kosten 355 Euro. Zur Vorbereitung können Auffrischungs- und Intensivkurse bei den Goethe-Instituten gebucht werden, sowohl online als auch in Präsenz.

Nur in Deutschland können Prüflinge das Zertifikat „Telc Deutsch C1 Hochschule“ erwerben. Die Tests des privaten Anbieters Telc findet bundesweit an Volkshochschulen und privaten Sprachschulen statt. Die Kosten sind je nach Prüfungszentrum unterschiedlich hoch. Sowohl die Goethe-Institute als auch Volkshochschulen und Sprachschulen bieten Kurse zur Vorbereitung auf das Telc-Zertifikat an.

Deutsch für den Job

Auch wer einen englischsprachigen Studiengang absolviert, sollte Deutsch lernen – vor allem, wenn er oder sie nach dem Abschluss möchte. Zwar ist die Arbeitssprache in großen deutschen Unternehmen mittlerweile oft Englisch. Doch der deutsche Arbeitsmarkt ist mittelständisch geprägt. Dort ist in der Regel . Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (GER) unterscheidet sechs Niveaus der Beherrschung von Fremdsprachen: von A1 (Anfänger) bis C2 (annähernd muttersprachliche Kenntnisse). Im Berufsleben werden in der Regel Kenntnisse auf B2-Niveau erwartet. Für eine Tätigkeit in Gesundheitsberufen ist ein offizieller Nachweis unabdingbar: Für die Approbation müssen Ärztinnen und Ärzte Deutschkenntnisse auf B2- oder C1-Niveau nachweisen, je nach Landesärztekammer. Pflegekräfte benötigen in einigen Bundesländern B1-Niveau, in anderen B2-Niveau.

Deutsch lernen für den Alltag

Es gibt viele Möglichkeiten, – zum Beispiel in unserer Rubrik . Unser stellt jeden Tag eine neue Grammatikaufgabe. Neben Artikeln und Infografiken zu Themen des deutschen Alltags finden sich auf dem Alumniportal auch und auf den Niveaus A2 bis B2.

Auch auf den Seiten des Goethe-Instituts und der Deutschen Welle (DW) gibt es eine Fülle kostenfreier interaktiver Übungen, Videos und Podcasts, unterhaltsame Erklärungen deutscher Redewendungen und vieles andere mehr. Auf den DW-Seiten kann man auch täglich langsam gesprochene Nachrichten abrufen.

Sprachlern-Apps machen es möglich, in kleinen Häppchen zu lernen, wann immer sich eine Gelegenheit ergibt – etwa im Bus oder im Wartezimmer. Duolingo, das viele spielerische Elemente enthält, ist besonders zur Auffrischung von Sprachkenntnissen geeignet. Die ebenfalls kostenfreie App „DerDieDas“ nimmt ein Problem in den Blick, das viele Deutschlernende in die Verzweiflung treibt: die drei Artikel. Und mit der kostenpflichtigen App „Babbel“ kann man gezielt Grammatik trainieren und den Wortschatz erweitern. Speziell für Deutschlernende konzipiert ist auch die Zeitschrift „Deutsch perfekt“ der Verlagsgruppe „Die Zeit“, die Berichte über aktuelle Themen mit Audios und Übungen kombiniert.

"Nicos Weg" | Deutsch lernen mit Videos

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Empfehlenswerte Bücher und Filme auf Deutsch

Natürlich lernt man auch viel, wenn man einfach dasselbe liest, hört und schaut wie die Deutschen: zum Beispiel den wunderbaren Jugendroman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, den Politik-Podcast „Stimmenfang“ des Magazins Spiegel, Filme über die deutsche Geschichte wie „Das Leben der Anderen“ und „Der Untergang“ oder die Netflix-Serie „Dark“, die eine hochkomplizierte Handlung mit gut verständlicher Sprache verbindet. Klar ist: Am besten lernt man immer noch, wenn man Spaß dabei hat.

 
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