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Karriere in der EU mit dem Europanetzwerk Deutsch

Teilnehmende des Netzwerktreffens vom Europanetzwerk Deutsch 2018 vor dem Deutschen Bundestag.
Die Teilnehmenden des Stipendienprogramms Europanetzwerk Deutsch verbessern ihre Sprachkenntnisse und fördern die europäische Integration. © Goethe Institut/Bernhard Ludewig

Mit dem Stipendienprogramm „Europanetzwerk Deutsch“ fördern das und das seit 1994 Deutsch als Arbeits- und Verfahrenssprache in der EU. Die Intensiv-Sprachkurse und Veranstaltungen bieten den Teilnehmenden die Chance, nicht nur ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen, sondern auch die deutsche Politik, Gesellschaft und Kultur besser kennenzulernen. Durch das Programm ist ein aktives deutschsprachiges Netzwerk in Europa entstanden. Allein 2022 besuchten rund 800 Menschen Kurse und Veranstaltungen des Europanetzwerks Deutsch.

Herzstück des Programms sind die exklusiven „EU-Kurse in Deutschland“, die sich sowohl an EU-Bedienstete als auch an Beamtinnen und Beamte in den Ministerien der Mitgliedsländer, der Beitrittskandidatenländer sowie Großbritanniens, Norwegens, Islands und des Kosovo richten. Seit 1994 haben fast 3.000 Personen an diesen Kursen teilgenommen. Die meisten Teilnehmenden stammen aus der Führungsebene, doch auch Nachwuchskräfte können sich bewerben. „In den Kursen werden nicht nur Sprachkenntnisse auf hohem Niveau vermittelt, sondern auch ein aktuelles Deutschlandbild“, sagt die Programmleiterin Sonja Meckl vom Goethe-Institut. „Das Verständnis für deutsche Positionen zu europapolitischen Themen wächst, wenn sie in ihrem spezifischen historischen und kulturellen Kontext diskutiert werden.“

„Austausch mit deutschen Fachkontakten schafft dauerhafte Brücken“

2023 finden fünf einwöchige Kurse mit jeweils bis zu zwölf Teilnehmenden in deutschen Großstädten statt. Im Mittelpunkt stehen neben dem Sprachunterricht Gespräche mit Führungskräften aus deutschen Ministerien und Institutionen. Die Teilnehmenden am EU-Kurs „Handel und Nachhaltigkeit“ im Juni in Hamburg sprechen beispielsweise mit Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft und besuchen die Handelskammer und ein großes Hamburger Unternehmen. „Dieser Austausch mit deutschen Fachkontakten schafft dauerhafte Brücken“, so Sonja Meckl. „Oft gibt es auch die Möglichkeit, 1:1-Gespräche mit deutschen Entscheidungsträgern zu führen, was die Teilnehmenden besonders schätzen.“

Europanetzwerk Deutsch | Viktor Makarovs über seine Teilnahme

Europanetzwerk Deutsch | Viktor Makarovs über seine Teilnahme Europanetzwerk Deutsch | Viktor Makarovs über seine Teilnahme ©

Auch in Brüssel und Luxemburg ist das Europanetzwerk Deutsch mit zahlreichen Veranstaltungen, Diskussionsrunden und einem Alumni-Stammtisch aktiv. Auf die Initiative von Martin Kotthaus, seit 2018 deutscher Botschafter in Belgien, gehen die „Deutschkurse für EU-Ministerialbeamte und Journalisten“ zurück, die seit 2021 online stattfinden, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen. „Die Idee dahinter ist, den Dialog zu fördern zwischen denjenigen, die in der EU Entscheidungen treffen, und denen, die darüber berichten“, erläutert Dr. Franziska Humphreys vom Goethe-Institut in Brüssel. Aktuelle Themen mit Deutschlandbezug – von der Energiepolitik bis zur Frankfurter Buchmesse – spielen auch in diesen Kursen eine große Rolle: „Die Vielfalt der Perspektiven ist immer sehr bereichernd.“

In Kontakt zur deutschen Sprache und Kultur bleiben

Seit 2021 bietet das Europanetzwerk Deutsch auch zu aktuellen politischen Themen wie etwa der Verkleinerung des Bundestages an. Mithilfe beigefügter Vokabellisten und Arbeitsblätter können alle Interessierten damit ihr politisches Vokabular erweitern und sich mit Wörtern wie „Reformvorhaben“ oder „Leuchtturmprojekt“ vertraut machen.

Viele Alumni beteiligen sich aktiv an dem großen Netzwerk. Für ein dreitägiges Treffen der Teilnehmenden aller EU-Kurse der vergangenen drei Jahre, das im Mai 2023 in Berlin stattfand, gab es doppelt so viele Anmeldungen wie Plätze. Seit 2021 nutzt das Europanetzwerk Deutsch das für seine Alumniarbeit, der Austausch vor und nach den Kursen findet ausschließlich über Gruppen des Alumniportals statt. „Für uns ist das Portal sehr hilfreich, um Informationen zu teilen“, sagt Sonja Meckl. „Und den Alumni bietet es eine tolle Möglichkeit, unkompliziert miteinander in Kontakt zu bleiben.“

 
 
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