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Deutsch à la carte – Konversationsstunden als Möglichkeit zum Deutschüben und interkulturellen Vernetzen

Eine Frau sitzt vor dem Laptop und nimmt an einem Online-Seminar teil
© Getty Images/svetikd

Hauptsache sprechen: Dieser Grundsatz gilt für jede Fremdsprache. Daher hat das Alumniportal Deutschland unter dem Motto “Deutsch à la carte” im Herbst 2021 wöchentliche Konversationsstunden angeboten, um den Wortschatz der internationalen Teilnehmenden auszubauen, die Sicherheit beim Sprechen zu stärken und mit ihnen über zentrale gesellschaftliche Themen zu diskutieren. In wenigen Wochen wird das Format fortgeführt.

Neugierig, offen und ungeheuer wissbegierig, so charakterisiert Anneli Billina die Teilnehmenden der Konversationsstunden. „Sie waren nur zu gerne bereit, über die verschiedensten Themen ausführlich zu diskutieren”, berichtet die Deutschlehrerin des Goethe-Instituts, die einen der kostenlosen Kurse leitete. Von Ende September bis Anfang Dezember vergangenen Jahres traf sie sich wöchentlich mit ihren Schülerinnen und Schülern, die sich per Zoom aus aller Welt zuschalteten. „Wir hatten unter anderem Alumni aus Brasilien, aus der Ukraine, aus Frankreich und aus verschiedenen afrikanischen Ländern zu Gast”, erklärt Billina. „Zwischenzeitlich unterhielten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 19 verschiedenen Nationen auf Deutsch über die Vor- und Nachteile der Globalisierung oder den Unterschied zwischen Kunst und Fälschung – darunter auch jene, die sich eine Reise nach Deutschland und somit einen Präsenzkurs nicht leisten könnten. Das fand ich an diesem Projekt besonders bemerkenswert.” Ziel der Konversationsstunden soll eben nicht nur die Erweiterung der Deutschkenntnisse sein, sondern auch den Austausch und die Vernetzung in der internationalen Alumni-Community.

Die Kurse, die innerhalb des Community-Bereichs des Alumniportals angeboten wurden, bewegten sich auf den Sprachniveaus A2/B1 und B2/C1, sodass sich sowohl Anfänger:innen als auch Fortgeschrittene einbringen konnten. Mit Erfolg, wie Billinas Kollegin Dama Thamm hervorhob. „Wir haben hauptsächlich frei gesprochen, was für einige nicht immer einfach war. Zudem standen verschiedene Teilnehmende vor der Herausforderung, unsere Treffen in ihren oft vollen Tag zu integrieren. Dennoch haben sich viele wirklich regelmäßig zugeschaltet und sind dadurch deutlich sicherer geworden.”

Gegen das Vergessen anarbeiten

Die größte Motivation für die Alumni war nach Ansicht von Anneli Billina der Ausbau des Wortschatzes. „Wenn die Teilnehmenden nicht in Deutschland lebten, versuchten sie auf diese Weise auch, gegen das Vergessen anzuarbeiten. Immerhin hat nicht jeder der Alumni in seiner Heimat die Möglichkeit, eine Konversation auf Deutsch zu führen. Insofern war für sie die größte Herausforderung, ihre Gedanken sprachlich anspruchsvoll formulieren zu können.”

Grammatikalisch hätten die Teilnehmenden vor allem bei Satzbauregeln, Adjektivendungen und der richtigen Anwendung des Genus Schwierigkeiten gehabt. „Zum Glück gab es für jede Unterrichtsstunde ein konkretes Thema, auf das man sich vorbereiten konnte”, betont die Iranerin Shabnam Fayezi, die sehr gerne an den Online-Kursen teilgenommen hat. „Ich habe während der Corona-Pandemie angefangen, Deutsch zu lernen, und schon damals waren alle meine Kurse online. Das Angebot des Alumniportals hat mich aber noch einmal deutlich vorangebracht, auch weil wir uns mit verschiedenen Themen beschäftigt haben, die uns alle angehen. Zur Umweltverschmutzung fehlten mir zum Beispiel viele Schlüsselwörter, die ich auf diese Weise gelernt habe.”

Auch die Lehrenden zogen eine positive Bilanz. “Im Gedächtnis geblieben ist mir die Äußerung einer Teilnehmerin aus Sri Lanka, die beim Thema Zeitdruck und Freizeitstress nicht nachvollziehen konnte, wo das Problem liegt”, erinnert sich Anneli Billina. „Sie meinte, der überwiegende Teil der Bevölkerung ihres Landes ginge seiner Arbeit nach, um das Überleben der Familie zu sichern, und würde sich in seiner Freizeit eben dieser Familie widmen. Sie empfand ihr eigenes Leben und das ihres Umfelds als entspannt und ausgeglichen. Das hat mich beeindruckt.”

Neue Termine im Jahr 2022

In diesem Jahr wollen das Alumniportal Deutschland und das Goethe-Institut die Konversationsstunden fortführen. Die erste Runde mit insgesamt fünf Terminen startet bereits Mitte Februar, weitere Kurse sollen im Juni sowie im Herbst folgen. Weitere Informationen werden in den kommenden Tagen in der und auf der folgen.

Kommentare

  • Sandra B

    28.09.2022

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