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Den richtigen Studienort in Deutschland finden

Zwei internationale Studierende gehen zusammen spazieren und plaudern. Im Hintergrund sieht man ein Unigebäude.
© Getty Images/blackCAT

Trier stand definitiv nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste von Mareike Hoffmann. Am liebsten hätte sie in Heidelberg studiert. Doch Städte wie Heidelberg, München, Münster, Leipzig oder Berlin sind sehr beliebt – bei deutschen Studierenden genauso wie bei internationalen Studierenden. Deshalb ist es nicht einfach, dort einen Studienplatz zu bekommen. Aber bieten andere Städte nicht vielleicht auch gute Bedingungen, um ein paar Jahre dort zu leben und zu studieren?

Mareike Hoffmann ist nach einem Jahr in Trier sehr zufrieden mit ihrem Studienort. Viel wusste sie über die Stadt vorher nicht. „Ich habe sie mir im Internet angesehen und fand sie sehr schön. Die hatte auch gute Bewertungen“, sagt sie. Weil sie in Trier ohne Wartezeit sofort mit ihrem Wunschfach Psychologie beginnen konnte, wagte sie schließlich den Schritt ins Unbekannte.

Eintauchen in die deutsche Geschichte

Tatsächlich ist Trier ein Ort mit einer spannenden Geschichte. Er liegt im Südwesten Deutschlands an der Mosel und hat rund 100.000 Einwohner. Gegründet wurde die Stadt, als die Römer über Germanien herrschten. Viele Baudenkmäler aus der Römerzeit sind bis heute erhalten. Innerhalb Deutschlands mag sie vielleicht etwas abgelegen sein, doch die Grenze zu Luxemburg ist nicht weit. Die Region hat also durchaus internationales Flair.

Trier ist kein Einzelfall. Viele nicht so bekannte Universitätsstädte in Deutschland sind interessanter, als man es erwarten würde. Da die Universitäten in Deutschland öffentlich finanziert werden, ist die Qualität der Studiengänge dort außerdem in der Regel genauso gut wie in den beliebteren Studienorten. Die meisten bieten auch englischsprachige Studiengänge an, zumindest bei den Masterstudiengängen. Ein gutes Ranking allein sollte daher nicht ausschlaggebend für die Wahl des Studienortes sein.

Studieren in Deutschland: Was internationale Studierende wissen sollten (auf Englisch)

Studieren in Deutschland: Was internationale Studierende wissen sollten (auf Englisch) Studieren in Deutschland: Was internationale Studierende wissen sollten (auf Englisch) ©

Bezahlbare Wohnungen sind schwer zu finden

Ein wichtiges Auswahlmerkmal ist die Wohnsituation. Mareike Hoffmann lebt in Trier in einem Wohnheim direkt auf dem Universitätscampus. Der Preis für ihr Zimmer liegt bei 210 Euro. Küche und Bad teilt sie sich mit einer anderen Studentin. Das ist sehr günstig. In manchen Studienstädten zahlen Studierende doppelt so viel für ein Zimmer, und es ist auch nicht selbstverständlich im Wohnheim der Universität unterzukommen. Wer sich ein Zimmer oder eine Wohnung auf dem freien Wohnungsmarkt suchen muss, wird in Berlin oder München kaum etwas geeignetes unter 500 Euro finden.

„Hier auf dem Campus treffe ich immer Leute und es gibt auch viele Sportangebote. Zu den Vorlesungen kann ich zu Fuß gehen“, erzählt Mareike Hoffmann. Dafür muss sie in Kauf nehmen, dass sie 15 Minuten mit dem Bus fahren muss, um in die Stadt zu kommen. Trier ist auch nicht an das Fernzugnetz der Deutschen Bahn angebunden. Es verkehren nur Regionalzüge. Für internationale Studierende, die viel unterwegs sein möchten in Deutschland, könnte das ein Ausschlusskriterium sein.

Großstadt oder Kleinstadt?

Also doch eine Großstadt auswählen? Die Vorteile liegen auf der Hand: die gute Verkehrsanbindung, mehr internationale Communities und bessere Möglichkeiten, sich mit internationalen Lebensmitteln zu versorgen. Andererseits sind Großstädte anonymer, an einer kleinen Campusuniversität findet man möglicherweise schneller Freunde. Und die Lebenshaltungskosten sind in großen Städten auf jeden Fall höher.

Ein breites kulturelles Angebot macht ebenfalls eine gute Universitätsstadt aus. Ein echter Geheimtipp für junge Menschen, die sich für klassische Musik und Theater interessieren, ist beispielsweise Bayreuth, wo jedes Jahr die weltberühmten Richard Wagner Opern-Festspiele stattfinden. Die Universität hat ein Studierenden-Sinfonieorchester und einen Theaterverein, in dem Studierende eigene Projekte umsetzen können. Rund um die Festspiele werden zudem spannende Jobs für Studierende angeboten.

Ein Master in Computerspielwissenschaften

Auch das Studienangebot der 75.000 Einwohner-Stadt hat einige Highlights vorzuweisen. In Bayreuth kann man einen Master in Computerspielwissenschaften absolvieren. Und ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der Universität ist Afrika. Im sogenannten Exzellenzcluster Afrika Multiple arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen mit Partnerinstitutionen in afrikanischen Staaten zusammen. „Im Mittelpunkt stehen die kontinentalen und transkontinentalen Verflechtungen kultureller, sprachlicher, sozialer, religiöser, politischer, ökonomischer und ökologischer Prozesse“, heißt es auf der .

Wer schon auf die berufliche Zukunft schaut, sollte bei der Auswahl des Studienortes berücksichtigen, ob es in der Region interessante Unternehmen gibt, die Praktika anbieten oder mit einer Universität kooperieren. Auch hier gilt nicht unbedingt, je größer desto besser. Viele mittelständische Unternehmen aus ländlichen Regionen Deutschlands zählen zu den Weltmarktführern ihrer Branche.

Hochschule mitten im Wald

Zu den weniger bekannten deutschen Universitäten gehört auch die in der brandenburgischen Stadt Eberswalde. Sie liegt rund 60 Kilometer nordöstlich von Berlin und wurde erst 1992, nach der deutschen Wiedervereinigung, gegründet. Ihr auf Nachhaltigkeit und Naturschutz ausgerichtetes Profil ist einzigartig in Deutschland. Die Umgebung ist es ebenfalls: Nördlich und südlich der Stadt befinden sich Naturreservate. Die Hochschule verfügt über einen Stadt- und einen Waldcampus. Das zieht Studierende aus aller Welt an.

Lernen für das Leben

Prince Owusu Bonsu, der hier einen Masterstudiengang in Biosphären-Reservat-Management absolvierte, lobt auf der Homepage der Hochschule die Qualität des Studiums, die Unterstützung für Studierende und internationale Atmosphäre: „Mir gefällt auch die Diversität der Studierenden, der Hintergründe und Erfahrungen“, schreibt er. „Das alles schafft ein offenes und warmes Umfeld, das über den akademischen Bereich hinausgeht und wunderbare private Verbindungen ermöglicht.“ Für ihn war Eberswalde offenbar genau der richtige Ort für das Studium in Deutschland.

Kommentare

  • Stefano Anaya Grández

    13.03.2024

    Requiero mas informacion sobre universidades

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