Der Anteil der armen Menschen an der Weltbevölkerung geht seit Jahren zurück. Doch noch immer leben mehr als 700 Millionen Menschen in extremer Armut. Wer extrem arm ist, kann seine Grundbedürfnisse nicht selbst befriedigen.
Viele Menschen können sich nicht ohne Hilfe aus der Armut befreien. Sie verdienen dafür zu wenig Geld, erhalten keine staatliche Absicherung und können keine finanziellen Rücklagen bilden. Ohne Bankkonto können sie weder Geld anlegen noch Kredite erhalten. All dies führt dazu, dass sie ein entbehrungsreiches und unsicheres Leben führen müssen und daran aus eigener Kraft kaum etwas ändern können.
Zudem sind die Ärmsten oft besonders stark von Ereignissen wie Wirtschaftskrisen oder Natur- und Umweltkatastrophen betroffen. Sie haben solchen Gefahren kaum etwas entgegenzusetzen: Sie leben in Gebäuden, die nicht erdbebensicher gebaut sind oder ungeschützt vor Hochwasser, weil Deiche fehlen. Sie verlieren dann häufig alles, was sie besitzen.
Was ist zu tun?
Armut weltweit um die Hälfte reduzieren und extreme Armut vollständig beenden – das ist das erste Nachhaltigkeitsziel und gleichzeitig eine Vision, die die gesamt Agenda 2030 durchzieht. Denn Armut verhindert den Fortschritt in allen Bereichen: Sei es in der Bildung, der Gesundheit, der Wirtschaft oder auch dem Umweltschutz. Die Weltgemeinschaft verpflichtet sich dazu, für arme Menschen die notwendigen Voraussetzungen und Absicherungen zu schaffen, damit sie widerstandsfähiger werden. Hierfür will sie viel Geld investieren und die notwendigen politischen Rahmenbedingungen schaffen.
Daten und Fakten
- Die Anzahl der extrem armen Menschen an der Weltbevölkerung halbierte sich in den Jahren 2002 bis 2012 von 26 auf 13 Prozent.
- In Afrika südlich der Sahara waren 2012 immer noch mehr als 40 Prozent der Bevölkerung von Armut betroffen.
- In kleinen, fragilen und von Konflikten betroffenen Ländern ist der Anteil armer Menschen an der Bevölkerung besonders hoch.