Geschlecht, Behinderung, sexuelle Orientierung, ethnische Zugehörigkeit oder Religion dürfen kein Grund sein, dass ein Mensch schlechtere Chancen hat als ein anderer. Das ist die Theorie – die Praxis sieht oft anders aus.
In vielen Ländern werden Teile der Bevölkerung ausgegrenzt oder benachteiligt. Die Chancen auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe sind häufig sehr ungleich. Eine Spaltung in reich und arm, in privilegiert und benachteiligt zerreißt Gesellschaften und schürt Konflikte. Auf internationaler Ebene verstärkt sie Migration. Gleichzeitig sind die Menschen in der globalisierten Welt vielfach miteinander verbunden. Alle sind den globalen Finanzmärkten ausgeliefert, obwohl diese sich vor allem an den Interessen der Wohlhabenden orientieren. Besonders Entwicklungsländer sind vielen internationalen Prozessen ausgesetzt, ohne Einfluss nehmen und eigene Strategien durchsetzen zu können.
Was ist zu tun?
Chancengleichheit und gerechte Verteilung sind die Grundlage für Frieden und Zusammenhalt – innerhalb von Gesellschaften und global. Daher hat die Reduzierung von Armut höchste Priorität. Ärmere Länder müssen ihre Interessen auf internationaler Ebene besser vertreten können und stärker unterstützt werden. Migration als eine Folge weltweiter Ungleichheit muss geordneter und sicherer werden. Nach innen müssen Staaten diskriminierende Gesetze und Praktiken abschaffen und die benachteiligte Bevölkerung schützen, zum Beispiel durch soziale Absicherung und ein faires Steuersystem. Wirtschaft muss nachhaltig wachsen und die gesamte Gesellschaft am Wohlstand beteiligen.
Daten und Fakten
- Die Ungleichheit der Einkommen nahm in Entwicklungsländern zwischen 1990 und 2011 um 11 Prozent zu.
- In Entwicklungsländern ist die Gefahr, dass Kinder vor ihrem fünften Geburtstag sterben, für die ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung fünfmal höher als für die reichsten 20 Prozent.
- Ungleichheit ist universell: Auch in reichen Ländern gibt es Armut, Rassismus und religiöse Intoleranz.