Viele der Zielsetzungen der Agenda 2030 werden bereits seit Jahren verfolgt, aber konnten bisher nicht erreicht werden. Das hat viele Gründe.
Es müssen noch viele Strukturen verbessert und Hindernisse beseitigt werden. Ganz vorne steht natürlich die Frage der Finanzierung. Trotz internationaler Vereinbarungen stellen die Staaten bisher nicht genügend Geld für nachhaltige Entwicklung bereit. Einige Entwicklungsländer sind so tief verschuldet, dass sie kaum Handlungsspielraum haben. Unfaire Bedingungen im Welthandel verschärfen diese Situation noch. Zudem werden viele Initiativen zu isoliert durchgeführt. Oft fehlen wichtige Akteurinnen und Akteure, wie etwa die Wirtschaft oder die Wissenschaft, oder die zivilgesellschaftliche Perspektive wird ignoriert. Potenziale bleiben ungenutzt, Maßnahmen sind weniger wirksam und nachhaltig.
Was ist zu tun?
Alle sind gefragt: Regierungen, Privatwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aller Länder müssen partnerschaftlich an der Umsetzung der globalen Ziele arbeiten. Auch müssen sich die Politikbereiche besser koordinieren – Wirtschaft, Umwelt, Bildung und Soziales, Innen- und Außenpolitik brauchen gemeinsame nachhaltige Strategien. Die internationale Gemeinschaft muss ihre Zusagen einhalten und mehr Geld bereitstellen, besonders für Entwicklungsländer. Diese müssen aber verstärkt auch selbst Ressourcen mobilisieren. Der Welthandel muss offener und gerechter werden und Entwicklungsländer brauchen leichteren Marktzugang für ihre Exportgüter. Sie benötigen freien Zugang zu Forschung und Technologie und mehr globalen Wissensaustausch.
Daten und Fakten
- 2015 gaben die Industrieländer im Schnitt 0,3 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens (BNE) für Entwicklungshilfe aus, im Rahmen der UN sind 0,7 Prozent vereinbart. Dieses Ziel erreichten nur wenige Länder (unter anderem Norwegen und Schweden).
- Zwischen 2000 und 2014 konnten die ärmsten Länder ihren Anteil am weltweiten Warenexport von 0,6 Prozent auf 1,1 Prozent fast verdoppeln.
- Entwicklungsländer führen knapp 80 Prozent ihrer Exporte zollfrei in entwickelte Länder ein.