Völlige Gleichstellung der Geschlechter gibt es noch in keinem Land der Welt. Die Spanne reicht von Lohnunterschieden bis zu Ausbeutung und offener Diskriminierung.
Vieles hat sich in den letzten Jahren schon gebessert: Heute besuchen deutlich mehr Mädchen eine Schule und weniger Frauen sind in unsicheren Verhältnissen beschäftigt. Einige Entwicklungen aber stagnieren. Auch heute noch kümmern sich viele Mädchen weltweit um den Haushalt, während ihre Brüder zur Schule gehen. Erst in der Hälfte aller Länder studieren mindestens genauso viele Frauen wie Männer, und auch dort ist ihr Lohn im Durchschnitt niedriger. Sie besitzen nur einen Bruchteil des weltweiten Vermögens und sind weiterhin zu wenig in der Politik vertreten. Diese Ungleichheit schadet nicht nur den Frauen selbst, sie vergeudet auch ein großes Potenzial, das für Fortschritt und Entwicklung eingesetzt werden könnte.
Was ist zu tun?
Frauen sollen dieselben Chancen haben wie Männer und über ihr Leben selbst bestimmen können. Dafür müssen für beide die gleichen Rechte, Pflichten und Möglichkeiten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gelten. Dies ist nur möglich, wenn sich Frauen und Männer gemeinsam dafür einsetzen und die Politik die Weichen stellt. Gleichzeitig muss sich die konkrete Lebenswirklichkeit der Frauen verbessern: Bis 2030 sollen alle Formen der Diskriminierung, Gewalt und sexuellen Ausbeutung sowie Kinderheirat und Genitalverstümmelungen beseitigt werden. Besserer Zugang zum Internet und mehr Unterstützung beim Thema Familienplanung sind ebenfalls notwendig.
Daten und Fakten
- Frauen verdienen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer.
- Wenn Bäuerinnen die gleichen Mittel und Möglichkeiten hätten wie Bauern, müssten laut Welternährungsorganisation (FAO) etwa 150 Millionen weniger Menschen hungern.
- Während Männer weltweit durchschnittlich 8 Prozent ihres Tages unbezahlt arbeiten, sind es bei Frauen 19 Prozent.
- In den Parlamenten aller Länder haben Frauen nur 23 Prozent aller Sitze.