Wie der Klimawandel unsere Gesundheit beeinträchtigt
- 2023-08-22
- Gastbeitrag von Alumnus Erick Agure
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Der Klimawandel wird immer mehr zur Realität in unserem Alltag. Er bedroht die Gesundheit von Menschen überall auf der Welt. Es ist deshalb wichtig, zu erforschen, was wir tun können, um den Trend umzukehren.
das immer mehr zur Realität in unserem Alltag wird. Seine Auswirkungen sind vielfältig und in verschiedenen Bereichen des menschlichen Lebens spürbar. In manchen Teilen der Welt, vor allem im Globalen Süden, erleben die Menschen bereits die realen Folgen des Klimawandels, die ihnen das Leben immer schwerer machen. Auf der nördlichen Hemisphäre spüren die Menschen ebenfalls seine Auswirkungen. Viele europäische Länder haben bereits mit Dürren, aber auch mit Starkregen und Überschwemmungen zu kämpfen. Auch in Deutschland steigen die Temperaturen und die Zahl der Naturkatastrophen erhöht sich. Deshalb ist es wichtig, zu erforschen, wie die klimatischen Veränderungen die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen — .
Aufgrund der weltweit steigenden Temperaturen ist es zu einem Anstieg der Migration der Arten und somit zu häufigerem Kontakt zwischen Mensch und Tier gekommen. Die klimabedingte Migration verschiedenster Arten wie Insekten, Menschen und anderer Säugetiere verursacht schwerwiegende Probleme. Erreger greifen von Tierarten auf Menschen über und werden so zu einer ernstzunehmenden Pandemiegefahr. Zum Beispiel verbreiten Ratten, die in den Wäldern Schutz vor Überschwemmungen und zunehmenden Hitzewellen suchen, Krankheiten in den Häusern und Wohnungen der Menschen. Zudem verschwinden die natürlichen Lebensräume der Tiere, was dazu führt, dass sich Wildtiere, die den Tollwutvirus in sich tragen, in neuen Gebieten ausbreiten und so das Krankheitsrisiko in diesen Gebieten erhöhen.
Mehr wasserinduzierte Krankheiten
steigern das Verbreitungsrisiko von wasserinduzierten Krankheiten durch die Unterbrechung des Kanalisationssystems, die zur Verunreinigung sauberer Wasserquellen und zur Verbreitung von Krankheiten und Krankheitserregern von einem Gebiet in ein anderes führt. All diese Faktoren steigern das Risiko wasserinduzierter Krankheiten wie Cholera, Ruhr, Typhus etc. Die Einnahme oder der Verzehr von erregerbefallenen Nahrungsmitteln erhöht zudem das Risiko, Durchfall, Erbrechen oder andere hygienebezogene Komplikationen zu entwickeln. Des Weiteren bringen die Überschwemmungen mehr Wasser und größere Nährböden für Erreger und andere krankmachende Mikroorganismen mit sich.
Während die Erde wärmer wird, breiten sich krankheitsübertragende Organismen wie Moskitos immer weiter aus. Moskitos verursachen Malaria und sind schätzungsweise für jährlich eine Million Todesfälle verantwortlich. Die steigenden Temperaturen verändern die Epidemiologie solcher Krankheiten und deren Erreger finden weltweit günstigere Bedingungen vor. Währenddessen treten Stechinsekten, die Infektionskrankheiten einschließlich des Denguefiebers, des Chikungunya-Fiebers und des West-Nil-Virus übertragen, auf der nördlichen Hemisphäre auf. Die wärmeren Temperaturen haben außerdem krankmachenden Pilzen die Ausbreitung und das Überleben in Gebieten ermöglicht, die ihnen zuvor zu kalt waren. Beispielsweise hat sich das Talfieber, welches von Pilzen verursacht wird, die vorwiegend im Boden in heißen und trockenen Gebieten zu finden sind, bereits in den Pazifischen Nordwesten ausgebreitet. Die Pilze verursachen schwere Infektionen bis hin zum Tod.
Wechselhafte Regenmuster beeinträchtigen die Landwirtschaft
Aufgrund des Klimawandels ist die Landwirtschaft in den meisten Ländern des Globalen Südens unvorhersehbar geworden. Die geringeren Ernteerträge erhöhen nicht nur das Risiko einer Mangelernährung. Wissenschaftliche Befunde legen außerdem nahe, dass sich die Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse, insbesondere Feldfrüchte wie Getreide und Hülsenfrüchte, zunehmend verschlechtert. Zudem finden sich in Pflanzen klimaempfindliche Nährstoffe wie Zink, Kalzium und pflanzliche Proteine. Diese essenziellen Bestandteile gehen durch die gestiegenen Temperaturen verloren und Menschen, die diese Ernteerzeugnisse regelmäßig zu sich nehmen, sind folglich langfristig durch Unterernährung gefährdet, vor allem Kinder.
Unter den Veränderungen der klimatischen Bedingungen kann auch die geistige Gesundheit leiden. Seit den 2000er Jahren wurden mehr Menschen durch wetterbedingte Ereignisse zum Umzug gezwungen. Die erzwungenen Umzüge haben gravierende Auswirkungen auf die geistige Gesundheit und das geistige Wohlbefinden der Menschen und führen zu Trauma und Verlust. Es wurde festgestellt, dass die langanhaltenden Dürren und Überschwemmungen die Wahrscheinlichkeit steigern, Ängste, Depressionen oder eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu entwickeln. Die mit dem Klimawandel einhergehende Luftverschmutzung erhöht die Gefährdung und Belastung durch Atemwegserkrankungen. Die Kosten, die mit der Behandlung von Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind, sind sehr hoch und werden deshalb untragbar für Haushalte.
Was wir tun können, um den Trend umzukehren
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Klimawandel verschiedene Facetten des menschlichen Lebens beeinträchtigt. Die betroffenen Bereiche sind miteinander verknüpft, aber die Intersektionalität zwischen ihnen allen ist die menschliche Gesundheit. Interessensträger sollten einen größeren Schwerpunkt auf Minderungsmaßnahmen und Resilienzaufbau (Bewältigungsmechanismen) setzen und ihre Umstellkapazität steigern, um den Trend umzukehren. Wie im Pariser Klimaabkommen dargelegt sind die drei Handlungsfelder 1) Finanzen: Die Industrienationen sollten eine Führungsrolle bei der Bereitstellung finanzieller Unterstützung für Länder einnehmen, die weniger wohlhabend und verwundbarer sind. 2) Technologie: Es besteht Bedarf nach einem schnellen technologischen Fortschritt und Austausch zum Aufbau von Resilienz gegenüber dem Klimawandel und zur Verringerung der Treibhausemissionen sowie 3) Kapazitätsaufbau: Das Pariser Klimaabkommen setzt einen großen Schwerpunkt auf klimabezogenen Kapazitätsaufbau für bedürftigere Länder und beschwört die Industrienationen, Initiativen und Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau in anderen Ländern zu unterstützen. Wenn wir dies umsetzen, können wir eine gesündere, sicherere und gerechtere Welt für Alle schaffen.