Warum in Deutschland forschen?
- 2023-06-23
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Fünf Alumni, fünf Fragen: Teil 2
Sie haben einen Forschungsaufenthalt in Deutschland verbracht: Warum haben Sie sich für Deutschland entschieden?
Rasha Hanafi
Deutschland ist bekannt für seinen Fortschritt in der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere auf dem Gebiet der pharmazeutischen Wissenschaften, und ist somit stets einer der begehrtesten Standorte für pharmazeutische Wissenschaftler:innen. Die Universität Tübingen in Deutschland ist zudem die Schwesteruniversität unserer German University in Cairo, wo dank der Unterstützung des dynamischen DAAD in Kairo Mobilitätsfonds für Bewerber:innen verfügbar sind.
Deutschland ist ein sehr einladendes Land für Forschende und Wissenschaftler:innen. Mit seinen variablen und großzügigen Förderorganisationen wie der oder dem zieht Deutschland herausragende Kandidatinnen und Kandidaten an. Ich habe noch kein anderes Land gesehen, das so viel darin investiert, Forschende von überall auf der Welt zusammenzubringen.
Olufemi Ernest Ojo
Seit ich mich für mein Doktoratsstudium angemeldet hatte, wusste ich schon, dass ich die Wissenschaft in Deutschland erleben wollte. Während dieser Zeit ging ich eine Menge Fachliteratur zu meinem Forschungsthema durch und lernte Vieles über die bedeutendsten wissenschaftlichen Innovationen deutscher Institute. Von Deutschland gingen immerzu neue Datensätze und wegweisende Entdeckungen aus. Viele der führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf meinem Gebiet waren Deutsche, die in Deutschland arbeiteten. Ich hegte einen starken Wunsch, von ihnen zu lernen und vielleicht das, was sie dort taten, in meinem Heimatland zu reproduzieren. Die Rückmeldungen erfahrenerer Kolleg:innen, die schon einmal in Deutschland geforscht haben, bestärkten mich nur noch weiter in meiner Entscheidung, die ,deutsche Erfahrung‘ zu machen. Nach der kurzen Begegnung, die ich mit Prof. Stefan Schwarz (meinem späteren Gastgeber und Partner in Deutschland) auf einer Konferenz in Leipzig hatte, wollte ich umso mehr mit ihm bei meiner postdoktoralen Forschung zusammenarbeiten.
Die Interviewpartner:innen
Pooja Dwivedi
Ich entschied mich für Deutschland wegen der starken , die an verschiedenen Themen auf meinem Gebiet arbeitet. Eine solche Chance, sogar schon als junge Wissenschaftlerin die eigenen Ideen und Forschungslösungen nach freiem Ermessen selbst entwickeln zu können, ist mir noch in keinem anderen Land geboten worden. , das offen für Ideen, Kulturen und Menschen von überall auf der Welt ist. Innovation und Hightech werden hier großgeschrieben. Gleichzeitig herrscht hier aber auch ein starkes regionales Traditions- und Kulturbewusstsein und es gibt – aufgrund der föderalen Struktur der 16 Bundesländer – oftmals Unterschiede bei Behörden- und Bildungsangelegenheiten.
Der Gedanke an das Stipendium der hatte einen so starken Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich damals bei meiner Bewerbung auf einen Forschungsplatz durch das nicht einmal nach anderen Stipendien auf meiner Wunschliste Ausschau hielt – es gab für mich einfach keine Alternative. Lösungsansätze für die Ernteabfallwirtschaft werden in der Abfallwirtschaftspraxis und -forschung nicht selten belächelt; das Stipendienmodell dagegen ist tatsächlich wissenschaftlich und modern ausgelegt und basiert auf einem Ansatz, der in Deutschland praktiziert wird, was die größte Lernerfahrung für die Menschen darstellt, die aus den Entwicklungsländern kommen.
Gute Gründe, in Deutschland zu forschen (auf Englisch)
Germán Molpeceres
Deutschland ist ganz offensichtlich ein Zentrum der . In fast jeder Großstadt in Deutschland gibt es eine Universität mit herausragender Infrastruktur und großartigen Forschungsgruppen. Außerdem gibt es in Deutschland jede Menge am Anfang ihrer Karriere, durch staatliche Bewerbungsaufforderungen und Ausschreibungen in anderen Ländern. Vor dem Abschluss meiner Promotion hatte ich einen klaren Leitplan mit den wissenschaftlichen Themen, die ich in den nächsten Jahren behandeln wollte, und um solche Projekte unabhängig zu entwickeln, war Deutschland die beste Wahl.
Wissenschaftlich betrachtet fiel mir die Entscheidung für Professor Kästners Gruppe nicht schwer. Ich lernte Prof. Kästner auf einer internationalen Konferenz im japanischen Sapporo im Jahr 2016 kennen, als ich meine Promotion gerade begonnen hatte. Das Thema seiner Präsentation, der Tunneleffekt bei Atomen in astrochemischen Reaktionen, fesselte mich sofort und weckte in mir den Wunsch, ein solches Thema in meiner zukünftigen Forschung zu beleuchten.
Patrick Opoku
Es gibt mehrere Gründe, warum ich mich für Deutschland entschieden habe. Erstens ist Deutschland ein lebhaftes, anregendes Land, um Forschung zu betreiben. Zweitens bin ich gut mit deutschen Fachleuten aus meinem Bereich vernetzt. Also erwarten mich in Deutschland der Austausch von Ideen und ein positives, unterstützendes Umfeld, weshalb sich Forschungsaufenthalte dort ausgesprochen produktiv und fruchtbar gestalten. Und drittens war ich schon in einigen Ländern rund um die Welt, habe aber nur selten so beeindruckende Forschungseinrichtungen und ein so anpassungsfähiges Umfeld gesehen wie in Deutschland. Deutschland bleibt immer ein sympathisches und wertvolles Land für Wissenschafts- und Forschungsarbeit. Das große Interesse, das Deutschland international und von Wissenschaftler:innen entgegengebracht wird, zeigt deutlich, dass Deutschland auf dem richtigen Weg ist.