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Kleine Helfer, große Wirkung – Bienen sind unverzichtbar

SDG Ziel 15: Leben an Land
Biene sitzt auf einer Lavendelblüte und trinkt Nektar
© GettyImages/Daniela Korn

Der Klimawandel und Pestizide setzen Bienen zu. Dr. Kirsten Traynor informierte bei einer Virtual Coffee Break über die Bedeutung dieser Tiere für unser Ökosystem und wie wir sie schützen können.

Sie ist etwa 1 bis 1,5 Zentimeter lang, ihr Körper behaart und gelb-schwarz gestreift. Sie hat große, facettierte Augen und fadenförmige Antennen. Ihre transparenten Flügel schlagen schnell und ermöglichen präzises Fliegen – die Honigbiene ist es, die den meisten Menschen in den Sinn kommt, wenn sie an Bienen denken. Dabei gibt es weltweit mehr als 20.000 Bienensorten.

Mit dieser großen Vielfalt beschäftigt sich Bienenexpertin Dr. Kirsten Traynor, die an der Universität Hohenheim in Stuttgart die leitet. Bei einer auf dem Alumniportal präsentierte die Wissenschaftlerin farbenprächtige Exemplare, die tiefrot leuchten oder tiefblau strahlen. Auch bei der Größe dieser Insekten gibt es erstaunliche Unterschiede. Doch überall auf der Welt sterben, so berichtete Traynor, immer mehr Bienen, was auf den Einsatz von Pestiziden, Erkrankungen der Bienenvölker, den und die zurückzuführen sei. Hauptproblem ist aus Sicht der Forscherin das Zusammenwirken dieser verschiedenen Bedrohungen, die geradewegs einen Schneeballeffekt auslösen. „Die Honigbienen erlebten 2006/2007 einen massiven Kollaps“, so Traynor. Dabei machte sie deutlich, dass zahlreiche Insektenarten vergleichbar gefährdet sind.

Bedrohte Bienen – ein globales Problem

Erstaunlicherweise hat in Deutschland die Zahl der Bienensorten durch den Klimawandel in den vergangenen Jahren sogar zugenommen, denn zahlreiche Exemplare verlassen wegen südliche Länder, um sich in Zentraleuropa anzusiedeln. Daran zeige sich die große Anpassungsfähigkeit der Biene, so Traynor. Dennoch finde sich etwa die Hälfte aller Bienen in der Bundesrepublik auf der roten Liste gefährdeter Arten.

Für den Menschen sind Bienen schon seit Jahrtausenden von großer Bedeutung, allein wegen des süßen Honigs. Beim Blick in die Geschichte zeigt sich, dass Bienen schon früh in der Höhlenmalerei auftauchten. Forscherin Kirsten Traynor zeigte einige eindrucksvolle Abbildungen, die vor rund 8.000 Jahren entstanden und Personen umgeben von Bienen und deren Nestern zeigen.

Zentrale Bedeutung für unser Ökosystem

„Wir brauchen Bienen für die Bestäubung und Pflanzen benötigen einen Partner“, erläuterte Traynor die Bedeutung der Spezies für den Menschen. Für die Bienen bietet der Nektar der Blüten eine Energieressource und der eingesammelte Pollen dient der Proteinzufuhr. „Bienen sind unglaublich wichtig“, so die Wissenschaftlerin. 75 Prozent der Nahrung weltweit benötigt diese Bestäubungsleistung durch Insekten. Ohne Insekten gäbe es die meisten unserer Gemüse- und Obstsorten nicht mehr. In volkswirtschaftlichen Berechnungen wird deshalb der Wert der Bestäubung durch Insekten mit Milliardensummen berechnet.

Jede:r Einzelne könne aber etwas dafür tun, die Vielfalt der Bienen auch in Zukunft zu erhalten. Traynor ermunterte dazu, im Garten oder auf dem Balkon Blumen anzupflanzen, die für Bienen Nektar und Pollen anbieten. Auch ein Bienenhotel aus Holz an der Häuserwand könne einen kleinen Unterschied machen.

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